Für Engineering KMUs wird die Zeitkomponente zunehmend zu einem unabdingbaren Erfolgsfaktor. Die Kunden wollen das Produkt von der Idee bis zum funktionalen Muster immer schneller in der Hand halten können. Dazu gehört auch rapides (Re)-Design. Die Produktion der Kleinserien muss aber zumeist an EMS Firmen vergeben werden, da keine eigene automatisierte Fertigung vorhanden ist. Wie entkommt man diesem Dilemma?
Die Firma S.E.A. Datentechnik GmbH fertigt anspruchsvolle technische Produkte und Lösungen in den Bereichen der Kommunikations- und Messtechnik. Schwerpunkt ist die branchenübergreifende Systementwicklung und Fertigung von automatischen Prüf- und Testsystemen für unterschiedliche Anwendungsbereiche.
Bei der Entwicklung von Produkten der Kommunikations- und Messtechnik, aber auch für kundenspezifische Entwicklungen, müssen elektronische Schaltungen und Baugruppen nicht nur entwickelt, sondern vor allen Dingen auch zeitnah gefertigt werden. Test und Qualifikationszyklen müssen trotz steigender Komplexität immer kürzer werden. «Technologien wie zum Beispiel im Bereich des autonomen Fahrens oder der mobilen Kommunikation verändern sich rapide, sodass wir Entwicklungsmuster und Kleinserien in kürzester Zeit fertigen müssen» so Wolfram Koerver, einer der Geschäftsführer von S.E.A.. «Der Faktor Time-to-Market ist heute für den Markterfolg entscheidend».
Gerade diese Stärken, die schnelle Entwicklung in allen Bereichen, von Automotive über Luft- und Raumfahrt bis zu Spezialgeräten der Kommunikationstechnik, konnte S.E.A. nicht mehr ausspielen, da der Flaschenhals die Fertigung von Baugruppen und Vorseriengeräten war. Konnte man früher die Leiterplatten noch von Hand unter dem Mikroskop bestücken, ist dies bei heutigen Schaltungen nur mit hohem Zeit- und Personalaufwand möglich. Prototypen und Kleinserien mussten bis dato bei externen Produzenten in Auftrag gegeben werden. Dabei sind aber nicht nur die sehr langen Lieferzeiten von 14-16 Wochen ein Problem, sondern auch die Termintreue der externen EMS-Dienstleister. Haben diese doch wenig Interesse an der Kleinserien- oder Prototypenproduktion.
Die Herstellung von elektronischen Baugruppen gehörte bis heute nicht zum Kerngeschäft von S.E.A.. Um das Dilemma „Time-to-Market“ zu lösen, musste sich die Firma schlussendlich entschliessen, in eine eigene Leiterplattenfertigung zu investieren. KMUs können eine solche Investition meistens nicht über ein gängiges „Return of Investment“ Modell abbilden. Die zu produzierenden Stückzahlen sind zu klein. Das Ganze muss im Gesamtumfeld der Firmenphilosophie und in Zusammenhang mit den Kundenbedürfnissen, dem Marktvorteil gegenüber den Mitbewerbern und dem Cash Flow Management betrachtet werden. Im heutigen technologischen Marktumfeld ist „Time-to-Market“ ein entscheidender Erfolgsfaktor geworden.
Nach dem Beschluss kam nun die Frage, in welche Systeme investiert werden soll. In einer Produktion steht sicherlich der SMD Bestückungsautomat im Vordergrund. Werkzeuge für den Leiterplattendruck und die Dampfphasenlötanlage waren bereits vorhanden.
S.E.A. setzte eine Muss-Parameterliste auf. Dies waren Punkte wie z.B.:
- Vollautomatische Bestückung, sehr komplexer Bausteine und SMD-Grössen bis hinunter zur Grösse 0201
- Fertigung mit einer hohen Bauteilevariblität durch einfaches und schnelles Umrüsten
- Möglichkeiten, die Fertigung technisch und finanziell schrittweise aufzubauen und zu erweitern
- Einfache Bedienung und intuitive Führung der Anlage über das MMI
- SQL Datenbankanbindung zur Verwaltung der Produktionsjobs, der Baugruppen und der Bauteile, sowie die Anbindung an das vorhandene Warenwirtschaftssystem
- Erweiterbar, um die steigenden Bedürfnisse von S.E.A. auch in den nächsten 5 Jahren zu erfüllen
- Preis-Leistungsverhältnis
Im Verlauf der Evaluation wurde auch die Möglichkeit der integrierten Lagerlogistik ein Thema. S.E.A. stellte fest, dass ein automatisiertes Lagersystem ein grosser Mehrwert darstellt. Bis zu 1’000 Lagerplätze für SMD Rollen auf 1.5 m2 ermöglichen ein schnelles Auf- und Abrüsten ohne lange Suche nach der richtigen Bauteilrolle. Wieder ein Zeitvorteil, der sich bei hoher Bestückungsvariabilität bemerkbar macht.
Bild 2: v.l.n.r. Produktionsleiter Herr von Berg und Geschäftsführer Herr Koerver S.E.A.
Während der SMT Nürnberg 2018 wurden 3-4 Anbieter evaluiert. Die Entscheidung fiel zu Gunsten der Essemtec AG und ihres FOX Bestückungsautomaten, sowie des Cubus Lagersystems zur Abdeckung des automatisierten Materialmanagements.
Mehr zum FOX Bestückungsautomaten und der Prototypenfertigung finden Sie unter
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Über S.E.A.:
Die Firma S.E.A. Datentechnik GmbH entwickelt anspruchsvolle Produkte und Lösungen aus den Bereichen der Industrieautomatisierung und Messtechnik. Schwerpunkt ist dabei die Applikations- und Softwareentwicklung für automatische Prüf-, Test- und Überwachungssysteme der unterschiedlichsten Anwendungsbereiche. Für den Bereich Labor- und Prozessautomatisierung entwickelt sie sowohl Konzepte für die Prozessdatenaufnahme und -weiterverarbeitung als auch die Realisierung und Anbindung an übergeordnete Datenmanagementsysteme. Zu den Kunden zählen Grossunternehmen und Forschungsinstitutionen ebenso wie klein- und mittelständische Unternehmen aus fast allen technischen Bereichen. Die Leistungen von S.E.A. umfassen von der Anforderungsanalyse bis zur Implementierung auch weitere wichtige Themen wie Wartung und Kundensupport. S.E.A. ist ein langjähriger Alliance Partner von National Instruments und viele der Lösungen basieren auf National Instruments Technologien. www.sea-gmbh.com